Barack Obama
Während seiner Rede zur Annahme der Präsidentschaft in 2008, verkörperte Barack Obama den gekonnten Politiker und auch einen selbstbewussten Schauspieler. Die Schauspielerallüre bricht die Grenze zwischen Hochstehender Politik und dem vertrauten Auftreten diverser Persönlichkeiten der Unterhaltungsindustrie, womit er den Identifikationsanspruch des Durchschnittsbürgers erfüllt. Durch das heruntersetzen der Frame-rate in der Videospur geht es in diesem Experiment darum, mit möglichst kleinem Eingriff den Politiker vom Schauspieler zu trennen.
Christoph Blocher
Christoph Blocher besitzt ausgeprägte rhetorische Fähigkeiten. Indem er auf sein bäuerisches Schweizerdeutsch beharrt und seine Worte mit Emotionen behaftet, schafft er ganz bewusst eine Augenhöhe zu seinen Rezipienten und fesselt somit das Auditorium.
Dieses Experiment besteht darin, diese rhetorische Aura zu zerstören, um einen besseren Fokus auf den Inhalt seiner Worte zu richten. Durch die möglichst neutrale Wiedergabe seiner Inhalte wird versucht, die Zusammenhanglosigkeit einzelner Sätze zum Vorschein zu bringen und die Absenz nachvollziehbarer Argumente zu unterstreichen. Es wird vermieden, den Betrachter von seiner Redensweise beeinflussen zu lassen.
Der Eingriff ist rein formal, es wurden keine weiteren Inhalte dazugedichtet.
Störung
Durch das Einfügen einer Störung wird dem Sprecher eine Reaktion angemutet. Es entsteht eine Wechselwirkung zwischen dem Originalmaterial und dem beigefügten Inhalt. Der Betrachter konzentriert sich auf die Körpersprache des Sprechers und die Substanz dessen Worte tritt in den Hintergrund.
Militärparade
Durch das Einfügen eines anderen Musikstücks verändert sich die gesamte Stimmung der Parade. Die Bewegungen sind synchron zu Stücken aus Filmen oder Videospielen, was der gesamten Aufmachung eine neue Allüre verleiht. Dieser ernsthafte Anlass kippt ins lächerliche, er wirkt fiktiv- als käme er direkt aus Hollywood.